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VENDIDAD (Vidêvdât)

'Gesetz gegen die Daeva's.'

This digital edition copyright © 2010 by Joseph H. Peterson. Based on edition of Fritz Wolff, Avesta, die heiligen Bücher der Parsen:, Strassburg, 1910. This book of the Avesta contains myths, code of purification, and other religious observances.

Die in den Text geratenen Glossen, die Geldner in seiner Ausgabe ungleichmäßig behandelt hat,[1] ebenso Wörter, die sich an den Fundstellen als spätere, und zwar unangebrachte Zutaten erweisen, sind in spitze Klammern < > eingeschlossen. — Was bei Geldner gesperrt gedruckt ist, habe ich unterstrichen. — Die in die Texte des jüngeren Avesta eingestreuten Zitate aus den Gatha's sind in '' eingeschlossen. In den Noten ist die Mutterstelle verzeichnet und zwar mit dem Zusatz: =, wenn es sich um vollständig wiedergegebene Strophen handelt; bei kleineren Stücken lautet der Zusatz: aus oder nach, je nachdem die Stelle unverändert übernommen oder frei benutzt ist.

Wo Bartholomae's Textänderungen zu Sinnänderungen führen, sind die in Frage stehenden Wörter oder Stellen durch Kursiv-Druck kenntlich gemacht. — Die aus dem AirWb. übernommenen Übersetzungsteile sind in der Weise bezeichnet, daß eine am letzten Wort der Stelle angebrachte Note auf die Spaltenzahl des Wb.'s verweist. — Im AirWb. unübersetzt gelassene Avesta-Wörter sind in die Noten gestellt; Textänderungen sind mit † versehen: bei den Eigennamen in dies † nur im Index angewendet.


Noten:

1. Grundsätzlich läßt er sie weg (vgl. Y9.11, aber Yt19.40 im Text), z. T. setzt er sie in eckige Klammern (V4.2), z. T. in den fortlaufenden Text (V1.14, Yt19.40).




1.

1. Es sprach Ahura Mazdah zu dem Spitama Zarathushtra: "Ich, ich machte, o Spitama Zarathushtra, auch den nicht irgend welche Freuden bietenden Ort zu einem Frieden gewährenden.[1]

Denn wenn Ich, o Spitama Zarathushtra, auch den nicht irgend welche Freuden bietenden Ort nicht zu einem Frieden gewährenden machte,

(so) würde das gesamte stoffliche Dasein nach dem arischen Vaejah hinzukommen.

1. 1525.

2. Als den erstbesten [2] der Orte und Stätten schuf Ich, der Ahura Mazdah, das arische Vaejah der guten Daitya;[3]

aber ihm [Vaejah] schuf als Landplage [4] der vielverderbliche Angra Mainyav das rötliche Schlangen(getier) und den daevageschaffenen Winter.

2. 1401.
3. 730.
4. 840.

3. Dort (gibt es) zehn Wintermonate, (nur) zwei Sommer(monate), und (auch) die sind
(zu) kalt [5] für das Wasser,
(zu) kalt für die Erde,
(zu) kalt für die Pflanze;
und (die ist) des Winters Mitte und (es ist) des Winters Herz;[6] dann (wenn) der Winter zu Ende geht, dann (gibt es) sehr viele Überschwemmungen.[7]

5. 1566.
6. 1692.
7. 1428.

4. Als denn Zweitbesten der Orte und Stätten schuf Ich, der Ahura Mazdah, Gava, (wo) die Sukhdha's wohnen;[8] aber ihm [Gava] schuf als Landplage der vielverderbliche Angra Mainyav sie, die für die Kuh und ... [9] vielverderbliche Fohlenfliege.

8. 509.
9. daya-?; nach Justi IFAnz. 17. 93f. "(ihr) Junges"; vgl. Bthl., Zum AirWb. 234.

5. Als den drittbesten der Orte und Stätten schuf Ich, der Ahura Mazdah, das gewaltige ashagläubige Markhav; aber ihm [Markhav] schuf als Landplage der vielverderbliche Angra Mainyav ... [10] und ... [11].

10. maredhâ-?
11. vîthushâ-?

6. Als den viertbesten der Orte und Stätten schuf Ich, der Ahura Mazdah, das schöne Bâxdhî mit hochaufgerichtetem Banner; aber ihm [Bâxdhî] schuf als Landplage [1] der vielverderbliche Angra Mainyav ... [bravara-?] und ... [usad-?].

1. 840.

7. Als den fünftbesten der Orte und Stätten schuf Ich, der Ahura Mazdah, Nisâya, das zwischen Markhav und Bâxdhî (liegt);[4] aber ihm [Nisâya] schuf als Landplage der vielverderbliche Angra Mainyav die üble [5] Zweifelsucht.

4. 1085 f.
5. ca ausgelassen.

8. Als den sechstbesten der Orte und Stätten schuf Ich, der Ahura Mazdah, Harôiva, (wo) die Häuser verlassen werden [6]; aber ihm [Harôiva] schuf als Landplage der vielverderbliche Angra Mainyav das Weinen und Stöhnen.[7]

6. ? Pü.: "Wenn jemand darinnen stirbt".
7. 778.

9. Als den siebentbesten der Orte und Stätten schuf Ich, der Ahura Mazdah, Vaekereta, (wo) die Heimat des Igels ist; aber ihm [Vaekereta] schuf als Landplage der vielverderbliche Angra Mainyav sie, die Zauberin Xnathaitî, die sich dem Keresaspa zugesellte.

10. Als den achtbesten der Orte und Stätten schuf Ich, der Ahura Mazdah, das weidenreiche Urvâ; aber ihm [Urvâ] schuf als Landplage der vielverderbliche Angra Mainyav die bösen Besitzer.

11. Als den neuntbesten der Orte und Stätten schuf Ich, der Ahura Mazdah, Xnenta, (wo) die Vehrkâner wohnen; aber ihm [Xnenta] schuf als Landplage der vielverderbliche Angra Mainyav die übeln Untaten, (die auch durch Leibesstrafen) nicht gesühnt werden können, die die päderastischen (sind).

12. Als den zehntbesten der Orte und Stätten schuf Ich, der Ahura Mazdah, das schöne Haraxvaiti; aber ihm [Haraxvaiti] schuf als Landplage der vielverderbliche Angra Mainyav die üblen Untaten, (die auch durch Leibesstrafen) nicht gesühnt werden können, die im Leichenvergraben (bestehen).

13. Als den elftbesten der Orte und Stätten schuf Ich, der Ahura Mazdah, das prächtige herrliche Haetumant; aber ihm [Haetumant] schuf als Landplage der vielverderbliche Aura Mainyav die bösen Zauberer.

14. <Und diese (Landplage) soll ein deutliches Zeichen für dies (Land), diese ein deutliches Merkmal (dafür) bieten: (daß) wohin man auch kommt ... [8] den Zauberei treibenden; und sie sind die größten Zauberer, und es kommen die in die Höhe,[9] die (da sind), um zu zerstören und ins Herz zu treffen;[10] ... [11] und der Heuschrecke.>

8. zaoyehe?
9. 498.
10. 1670.
11. xshtãmi-catca?

15. Als den zwölftbesten der Orte und Stätten schuf Ich, der Ahura Mazdah, die drei Gaue umfassende (Landschaft) Rakhay;[1] aber ihm [Rakhay] schuf als Landplage der vielverderbliche Angra Mainyav die böse und übergroße Zweifelsucht.

1. 811.

16. Als den dreizehntbesten der Orte und Stätten schuf Ich, der Ahura Mazdah, das gewaltige asagläubige Caxra; aber ihm [Caxra] schuf als Landplage der vielverderbliche Angra Mainyav die üblen Untaten, (die auch durch Leibesstrafen) nicht gesühnt werden können, die im Kochen von Leichen(teilen bestehen).

17. Als den vierzehntbesten der Orte und Stätten schuf Ich, der Ahura Mazdah, Varena, das vierohrige, in dem Thraetaona geboren wurde, der Erleger des Azhay Dahâka; aber ihm [Varena] schuf als Landplage der vielverderbliche Angra Mainyav unzeitige Körpergebrechen und die nicht-arischen Herrn des Landes.[3]

3. 683.

18. Als den fünfzehntbesten der Orte und Stätten schuf Ich, der Ahura Mazdah, das "Sieben-Hindav(-Land)"; aber ihm [Hindav] schuf als Landplage der vielverderbliche Angra Mainyav unzeitige Körpergebrechen und unzeitige Hitze.

19. Als den sechzehntbesten der Orte und Stätten schuf Ich, der Ahura Mazdah, (das Land) Upa Aodhaeshu Ranhayau ('an den Quellen der Ranhâ',[4] (wo) die wohnen, (die) keinen Oberherrn haben;[5] aber ihm [UAR.] schuf als Landplage der viel verderbliche Angra Mainyav den daevageschaffenen Winter und die taozhischen Herrn des Landes.

4. 42.
5. 210.

20. Es gibt auch (noch) andre [6] schöne und wunderbare und schätzenswerte und taugliche und strahlende Orte und Stätten.

Asha ist das beste Gut ...

6. 137, 267.

2.

1. Es fragte Zarathushtra den Ahura Mazdah: "O Ahura Mazdah, heiligster Geist, Schöpfer der stofflichen Welt, O asha-ehrwürdiger! Mit wem von den Menschen hast du dich zuerst besprochen, du, der Ahura Mazdah, abgesehen von mir: dem Zarathushtra? wen hast du in ihr, der ahurischen zarathustrischen Religion unter-wiesen?"

2. Darauf sprach Ahura Mazdah: "Mit dem schönen, gute Herden besitzenden Yima, O asagläubiger Zarathushtra: Mit ihm von den Menschen habe ich mich zuerst besprochen, Ich, der Ahura Mazdah, abgesehen von dir:[1]) dem Zarathushtra; ihn habe ich in ihr, der ahurischen zarathustrischen Religion unter-wiesen. —

1. 999.

3. Alsdann sprach ich zu ihm, o Zarathushtra, Ich, der Ahura Mazdah: "Stell dich bereit, o schöner Yima, Vivahvantsproß, meine Religion zu behalten und zu hegen."[2]

Da antwortete mir der, der schöne Yima, o Zarathushtra: "Ich bin nicht geschaffen,[3] nicht gelehrt,[4] die Religion zu behalten und zu hegen."

2. 958.
3. 714.
5. 428.

4. Alsdann sprach ich zu ihm, o Zarathushtra, Ich, der Ahura Mazdah: "Wenn du dich nicht bereit stellst, o Yima, meine Religion zu behalten und zu hegen,
so fördere meine Welt,
so mehre meine Welt,
so sollst du dich mir bereit stellen 5) als Schützer und Wächter und Beaufsichtiger der Welt."

Da antwortete mir der, der schöne Yima, o Zarathushtra: "Ich, ich will deine Welt fördern, Ich will deine Welt mehren, Ich will mich dir bereit stellen als Schützer und Wächter und Beaufsichtiger der Welt; nicht soll es unter meiner Herrschaft kalten Wind geben, nicht heißen; nicht Krankheit, nicht Tod."

6. Da übergab Ich, der Ahura Mazdah, ihm zwei Geräte [als Hoheitszeichen]: einen goldenen Pfeil und eine goldgeschmückte Peitsche.[6]

7. Yima ist (so) im Besitz der beiden Gewalten.[7]

6. 1583.
7. 959 (?).

8. Und dem Reich des Yima gingen dreihundert Winter hin.[8] Drauf ward ihm die Erde hier voll [9]
von Kleinvieh und Großvieh und Menschen
und Hunden llnd Vögeln und von roten flammenden Feuern:[10] es fanden nicht (mehr) Platz [11] Kleinvieh und Großvieh und Menschen.

8. 501.
9. 930.
10. 1582.
11. 518.

9. Da tat ich dem Yima zu wissen: "O schöner Yima, Vivahvantsproß! Voll ist die Erde hier durch die Ansammlung [12]
von Kleinvieh und Großvieh und Menschen
und Hunden und Vögeln und von roten flammenden Feuern:[10]
es finden nicht (mehr) Platz Kleinvieh und Großvieh und Menschen."

12. 1807.

10. Da ging Yima zum Licht vor am Mittag dem Pfad der Sonne entgegen:[1]: der ritzte die Erde da mit dem goldenen Pfeil,[2] er strich über sie hin mit der Peitsche,[3] also sprechend: "Geliebte heilige Armatay! geh vorwärts und tu dich auseinander, um tragen zu können [4] Kleinvieh und Großvieh und Menschen."

1. 1509.
2. 1583.
3. 1547 f.
4. 1041 f.

11. Da dehnte Yima die Erde hier auseinander, (sodaß sie) um éin Drittel größer (wurde) als vordem: Ein Heim schafften sich da Kleinvieh und Großvieh und Menschen [5] nach ihrem Willen und Belieben, wie auch immer ihr Belie-ben (war).

5. 212.

12-14. Und dem Reich des Yima gingen sechshundert Winter hin. Drauf ward ihm die Erde hier voll [6] ...... und Menschen."

6. =V2.8-10.

15. Da dehnte Yima die Erde hier auseinander, (so daß sie) um zwei Drittel größer (wurde) als vordem: Ein Heim schafften sich da Kleinvieh und Großvieh und Menschen nach ihrem Willen und Belieben, wie auch immer ihr Belieben (war).

16. Und dem Reich des Yima gingen neunhundert Winter hin. Drauf ward ihm die Erde hier voll [7]
von Kleinvieh und Großvieh und Menschen
und Hunden und Vögeln und von roten flammenden Feuern:[8]
es fanden nicht (mehr) Platz [9] Kleinvieh und Großvieh und Menschen

7. 930.
8. 1582.

17. Da tat ich dem Yima zu wissen: "O schöner Yima, Vivahvantsproß! Voll ist die Erde hier durch die Ansammlung [10]
von Kleinvieh und Großvieh und Menschen
und Hunden und Vögeln und von roten flammenden Feuern: es finden nicht (mehr) Platz Kleinvieh und Großvieh und Menschen."

10. 1807.

18. Da ging Yima zum Licht vor am Mittag dem Pfad der Sonne entgegen: der ritzte die Erde da mit dem goldenen Pfeil, er strich über sie hin mit der Peitsche, also sprechend: "Geliebte heilige Armatay! Geh vorwärts und tu dich auseinander, um tragen zu können Kleinvieh und Großvieh und Menschen."

19. Da dehnte Yima die Erde hier auseinander, (sodaß sie) um drei Drittel größer (wurde) als vordem: Ein Heim schafften sich da Kleinvieh und Großvieh und Menschen nach ihrem Willen und Belieben, wie auch immer ihr Belieben (war)." — —

20. Eine Versammlung veranstaltete [1] er, der Schöpfer Ahura Mazdah, mit den geistigen Yazata's, [1] (er, der) in dem arischen Vaejah der guten Dâityâ [2] berühmt (ist);

eine Versammlung veranstaltete er, der strahlende, schöne Herden besitzende Yima, mit den besten Menschen, (er, der) in dem arischen Vaejah der guten Dâityâ berühmt (ist).

21. Zu dieser Versammlung kam er, der Schöpfer Ahura Mazdah, hinzu mit den geistigen Yazata's, (er, der) in dem arischen Vaejah der guten Dâityâ berühmt (ist); zu dieser Versammlung kam er, der strahlende, schöne Herden besitzende Yima hinzu mit den besten Menschen, (er, der) in dem arischen Vaejah der guten Däityä berühmt (ist).

22. Und es sprach Ahura Mazdah zu Yima: "O schöner Yima, Vivahvantsproß! Über die böse stoffliche Menschheit sollen die Winter kommen, [3], (und) infolgedessen der strenge verderbliche Winter(frost); über die böse stoffliche Menschheit sollen die Winter kommen, infolgedessen zunächst das Gewölk Schneernassen herschneien wird von den höchsten Bergen her [4] bis zu Tiefen, (wie sie) die Aredvi (hat).[5]

3. 47.
4. 1626.
5. 963.

23. Und (nur) ein Drittel des Getiers, o Yima, wird alsdann (mit dem Leben) davonkommen (von allem), [6] was an den furchtbarsten (der) Stätten ist, [7] und was auf den Höhen der Berge ist, und was in den Tälern der Flüsse in festen Gebäuden (sich befindet).[8]

6. 812.
7. 799; die "ebenen Sand- und Salzwüsten sind gemeint".
8. 819.

24. Vor dem Winter pflegte dieses Land Grasweide zu tragen; [9] darauf soll dann bei der Schneeschmelze Wasser in Massen fließen, [10] und unbetretbar für die stoffliche Welt wird es hier erscheinen, o Yima, wo jetzt der Tritt des Schafviehs zu sehen ist.[11]

9. 959; eig. "es war Grasweide tragen".
10. 1389, 1438.
11. 96.

25. Alsdann bereite sie, die Burg, einen Charetav lang nach jeder der vier Seiten; [12] ebenda bring herzu den Samen von Kleinvieh und Großvieh und Menschen und Hunden und Vögeln und von roten leuchtenden Feuern. [13] Alsdann bereite sie, die Burg, einen Charetav lang nach jeder der vier Seiten zur Wohnung für die Menschen, [14] einen Charetav lang nach jeder der vier Seiten als Stall für die Tiere. [14]

12. 582.
13. 1582.
14. 89.

26. Ebenda laß Wasser fortfließen einen Weg von der Länge eines Hâthra; ebenda leg Wiesen an [15] — <immer wird die goldfarbige, immer die unversiegliche (Speise) gegessen; [16]> ebenda leg Häuser an und Keller und Vorhalle und Bastei und Umwallung. [1]

15. 1147.
16. 1866.
1. 1002; d. letzte nach Jackson, IF. 25. 182: "Vorhalle".

27. Ebenda bring herzu den Samen aller (der) Männer und Frauen, die die größten und besten und schönsten dieser Erde sind; ebenda bring herzu den Samen aller (der) Tiergattungen, die die größten und besten und schönsten dieser Erde sind;

28. ebenda bring herzu den Samen aller (der) Pflanzen, die die höchsten und wohlriechendsten dieser Erde sind; ebenda bring herzu den Samen aller (der) Speisen, die die schmackhaftesten und wohlriechendsten dieser Erde sind. Die (alle) mach paarweise [2] zu etwas unversieglichem, [3] so lang als diese Menschen in der Burg sein werden.

2. 1183.
3. 54.

29. Nicht (dürfen) dahinein(kommen) (Gebrechen wie): der Brusthöcker, nicht der Rückenhöcker, nicht ... ,[4] nicht der Wahnsinn, nicht das Muttermal, nicht ... ,[5], nicht ... ,[6] nicht die (Körper)-verkrümmung, nicht die Zahnveruustaltung, nicht der Aussatz, (womit) die Absonderung der (betroffenen] Person verbunden (ist);[7] und nicht (irgendwelche) andre Leiden, die ein Merkmal des Angra Mainyav sind, (das) in die Menschen hineingelegt (ist).

4. apâ-vaya-? "entmannt" (Darmesteter)? s. Bthl., Zum AirWb. 104.
5. daway-? "Art Gebrechen".
6. kasvîsh-? "Art Gebrechen".
7. 818.

30. In der größten (Abteilung) des Bezirks mach neun Gänge, [8] in der mittleren sechs, in der kleinsten drei. In die Gänge der größten (Abteilung) bring [9] herzu den Damen von tausend Männern [10] und Frauen, in (die der) mittleren von sechshundert, in (die der) kleinsten von dreihundert; und zeichne sie [die Gänge] mit dem goldenen Pfeil, [11] und an die Burg bring ein Tor an, ein lichtes, innen eigenlichtiges." [12]

8. 892 o.
9. 892.
10. 1555.
11. 1371.
12. 766.

31. Da meinte Yima: "Wie soll Ich denn die Burg machen,[13] von der mir Ahura Mazdah sprach?"

Da sprach Ahura Mazdah zu Yima: "O schöner Yima, Vivahvantsproß! Stampf die Erde hier mit den Fersen, quetsch (sie) mit den Händen auseinander, ganz so wie heutzutage die Leute aufgeweichten Lehm auseinanderkneten."[14]

13. 650.
14. 1665.

32.Da tat Yima so, wie (es) Ahura Mazdah von ihm verlangte:[15] Er stampfte die Erde hier mit den Fersen, er quetschte (sie) mit den Händen auseinander, ganz so wie heutzutage die Leute aufgeweichten Lehm auseinanderkneten.

15. 29.

33. Da bereitete Yima die Burg einen Charatav lang nach jeder der vier Seiten;[1] ebenda brachte er herzu den Samen von Kleinvieh und Großvieh und Menschen und Hunden und Vögeln und von roten leuchtenden Feuern.[2]

Da bereitete Yima die Burg einen Charatav lang nach jeder der vier Seiten zur Wohnung für die Menschen;[3] einen Charatav lang nach jeder der vier Seiten als Stall für die Tiere.[3]

1. 582.
2. 1582.
3. 89.

34. Ebenda ließ er Wasser fortfließen einen Weg von der Länge eines Hathra; ebenda legte er Wiesen an — <immer wird die goldfarbige, immer die unversiegliche (Speise) gegessen>;[4] ebenda legte er Häuser an und Keller und Vorhalle und Bastei und Umwallung.[5]

4. 1866.
5. 1002; s. § 26 No. 1.

35. Ebenda brachte er herzu den Samen aller (der) Männer und Frauen, die die größten und besten und schönsten dieser Erde sind; ebenda brachte er herzu den Samen aller der Tiergattungen, die die größten und besten und schönsten dieser Erde sind;

36. eben da brachte er herzu den Samen aller (der) Pflanzen, die die höchsten und wohlriechendsten dieser Erde sind; ebenda brachte er herzu den Samen aller (der) Speisen, die die schmack­haftesten und wohlriechendsten dieser Erde sind. Die (alle) machte er paarweise [6] zu etwas unversieglichem,[7] so lange als diese )lenschen in der Burg sein werden.

6. 1183.
7. 54.

37. Nicht (kamen) dahinein (Gebrechen wie): der Brusthöcker, nicht der Rückenhöcker, nicht .... [8], nicht der Wahnsinn, nicht das Muttermal, nicht ... [9], nicht ... [10], nicht die (Körper)-verkrümmung, nicht die Zahn verunstaltung, nicht der Aussatz, (womit) die Absonderung der [betroffenen] Person verbunden (ist);[11] und nicht (irgend welche) andre Leiden, die ein Merkmal des Angra Mainyav sind, (das) in die Menschen hineingelegt (ist).

8. apâvaya-? s. No. 4 zu § 29.
9. daway-? "Art Gebrechen".
10. kasvîsh-? "Art Gebrechen".
11. 818.

38. In der größten (Abteilung) des Bezirks machte er neun Gänge, in der mittleren sechs, in der kleinsten drei; in die Gänge der größten (Abteilung) brachte er herzu den Samen von tausend Männern und Frauen, in (die der) mittleren von sechshundert, in (die der) kleinsten von dreihundert; und er zeichnete [12] [die Gänge] mit dem goldnen Pfeil, und er brachte an die Burg ein Tor an, ein lichtes, innen eigenlichtiges.[13] —

39. "O Schöpfer der stofflichen Welt, ashaehrwürdiger! Was sind denn das für Leuchten, o ashaehrwürdiger Ahura Mazdah, die dort leuchten [1] in dieser Burg, die Yima erbaute?"[2]

12. Im Text 2. Sg. Imp. aus V. 2.30.
13. 766.
1. 1490.
2. 1364.

40. Da sprach Ahura Mazdah: "(Es sind) ewige und vergängliche Leuchten. Ein Mal [nur im Jahr] sieht man untergehen und aufgehen [3] Sterne und Mond und Sonne.

3. 1529.

41. Und die [Bewohner] halten für einen Tag, was ein Jahr (ist).[4] (Nach je) vierzig Jahren wird von dem Menschenpaar ein Menschenpaar erzeugt:[5] ein Paar, Weib und Mann;[6] desgleichen bei den Tier­gattungen.[7] Und diese Menschen leben das schönste Leben in dieser Burg, die Yima erbaute." —

4. 1287.
5. 1658.
6. 1182.
7. 64.

42. "O Schöpfer der stofflichen Welt, ashaehrwürdiger! Wer hat dort die mazdayasnische Religion verbreitet,[8] in dieser Burg, die Yima erbaute?" Da sprach Ahura Mazdah: "Der Vogel Karshiptar,[9] o Spitama Zarathushtra."

8. 172.
9. 458.

43. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wer ist ihr [der Burgbewohner] Ahü und Ratav?" Da sagte Ahura Mazdah: "Urvatat-nara, o Zarathushtra, und du: der Zarathushtra!" —

Asha ist das beste Gut ... [10]

10. =Y27.14.

3.

1. "O Schöpfer der stofflichen Welt, ashaehrwürdiger! Wo auf der Erde hier [11] (ist es) erstens am behaglichsten?"[12] Da sagte Ahura Mazdah: "Wahrlich, wo der ashagläubige Mann einhergeht, o Spitama Zarathuiitra: Brennholz in der Hand, Baresman in der Hand, Milch in der Hand, den Mörser in der Hand; im Einklang mit der Religion Sprüche aufsagend, um den weite Fluren besitzenden Mithra und den gute Weide bietenden Râman zu bitten."&mdash

11. 475.
12. 1707.

2. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wo auf der Erde hier (ist es) zweitens am behaglichsten?" Da sagte Ahura Mazdah: "Wahrlich, wo der ashagläubige Mann (sein) Haus errichtet hat, (das) mit Feuer, mit Milch, mit Weib, mit Kind, mit guten Herden versehen (ist);

3. dann ist in diesem Haus reichlich vorhanden das Rind,[13] reichlich vorhanden die Asagerechtigkeit, reichlich vorhanden das Futter, reichlich vorhanden der Hund, reichlich vorhanden die Frau, reichlich vorhanden das Kind, reichlich yorhanden das Feuer, reichlich vorhanden alles (was) zum Wohlleben gehört." —

13. 984.

4. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wo auf der Erde hier [1] (ist es) drittens am behaglichsten?"[2] Da sagte Ahura Mazdah: "Wahrlich, wo man am meisten, o Spitama Zarathushtra, durch Aussäen anbaut: Getreide und Gräser und Pflanzen mit eßbaren Früchten,[3] indem man zur Wüste hin Wasser schafft,[4] (indem man zum Wasser hin Wüste schafft)." —

1. 475;
2. 1707.
3. 1414.
4. 123.

5. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wo auf der Erde hier (ist es) viertens am behaglichsten?" Da sagte Ahura Mazdah: "Wahrlich, wo man am meisten Kleinvieh und Großvieh züchtet."[5] —

5. 1658.

6. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wo auf der Erde hier (ist es) fünftens am behaglichsten?" Da sagte Ahura Mazdah: "Wahrlich, wo am meisten harnen Kleinvieh und Großvieh." — —

7. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wo auf der Erde hier (ist es) erstens am unbehaglichsten?" Da sagte Ahura Mazdah: "Am 'oNacken des Arezura', o Spitama Zarathushtra, wo die Daeva's ozusammenkommen [6] aus der Höhle der Drug."[7] —

6. 203.
7. 522 f.

8. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wo auf der Erde hier (ist es) zweitens am unbehaglichsten?" Da sagte Ahura Mazdah: "Wahrlich, wo man am meisten Leichen vergräbt — tote Hunde und tote Menschen."[8] —

8. 1565.

9. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wo auf der Erde hier (ist es) drittens am unbehaglichsten?" Da sagte Ahura Mazdah: "Wahrlich, wo am meisten Leichenstätten durch Erdaufschüttung errichtet werden,[9] darein die toten Menschen gelegt werden." —

9. 411.

10. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) asaebrwürdiger! Wo auf der Erde hier (ist es) viertens am unbehaglichsten?" Da sagte Ah ura Mazdah: "Wahrlich, wo es am meisten dem bösen Geist gehörige Höhlen gibt."[1] —

1. 523.

11. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wo auf der Erde hier (ist es) fünftens am unbehaglichsten?" Da sagte Ahura Mazdah: "Wahrlich, wo des asagläubigen Mannes Weib und Kind, o Spitama Zarathushtra, den staubigen trocknen Weg der Gefangenschaft entlang zieht [3] (und) die klagende Stimme erhebt." — —

3. 1364.

12. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wer befriedigt erstens mit größter Zufriedenstellung die Erde hier?" Da sagte Ahura Mazdah: "Wahrlich, wo man am meisten ausgräbt (an Stätten), darein Leichname ein­gegraben sind [4] — tote Hunde und tote Menschen."[5] —

4. 438 o.
5. 1565.

13. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wer befriedigt zweitens mit größter Zufriedenstellung die Erde hier?" Da sagte Ahura Mazdah: "Wahrlich, wo man am meisten Leichenstätten, darein tote Menschen gelegt sind, durch Abtragung zerstört."[6] —

6. 438 m.; nach dem Text "durch Aufschüttung", s. § 9.

14. Nicht soll einer allein einen Toten tragen;[7]; wenn ihn aber einer allein — den Toten trägt: so dringt die Nasav (in ihn) ein von der Nase her, von den Augen her,[8] vom Munde her, durch die Ohren,[9] vom Geschlechtsteil her, vom After her; auf deren Nägel [10] kommt diese Drug, die Nasav, herzugeflogen: [11] dann können sie nun und nimmermehr geläutert werden."[12] —

7. 933, 23.
8. 1482, 583.
9. Eig.: "von dem oberen Teil des Gesichts, der Stirn und Ohren umfaßt".
10. d. i.: "der Hände und Füße". 11. 1647.
12. 156.

15. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wo soll dieses Mannes — des Totenwärters — [vorgeschriebener] Ort sein?" Da sagte Ahura Mazdah: "Wo es auf dieser Erde am meisten an Wasser und Pflanzen mangelt, und (wo) der Erdboden am saubersten und trockensten (ist),[13] und (wo) am wenigsten die Wege gehen [14] Kleinvieh und Großvieh und das Feuer, (der Sohn) des Ahura Mazdah, und das ashamäßig ge­spreitete Baresman und er, der ashagläubige Mann."

13. 1436.
14. 440.

16. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wie weit weg vom [15] Feuer, wie weit weg vom Wasser, wie weit weg von dem zu spreitenden Baresman, wie weit weg von den ashagläubigen Männern?"

15. 774; eig. "wie viel an Länge vom".

17. Da sagte Ahura Mazdah: "Dreißig Schritt vom Feuer, dreißig Schritt vom Wasser, dreißig Schritt von dem zu spreitenden Baresman, drei Schritt von den ashagläubigen Männern.

18. Dort auf der Erde sollen die Mazdahanbeter eine Ummauerung rundum aufmauern; mit Speisen sollen sie sich dann einstellen, die Mazdahanbeter, mit Kleidern sollen sie sich dann einstellen, die Mazdahanbeter.

19. Unter den allerärmsten und heruntergekommensten (Leuten) soll er [der Leichenwärter] [1] diese Speisen essen, sich in diese Kleider kleiden, bis daß er alt oder gebrechlich geworden oder (ihm) der Same ver­siegt ist.

1. 767.

20. Dann wenn er alt oder gebrechlich geworden oder (ihm) der Same ver­siegt ist, dann sollen möglichst stark und möglichst energisch und möglichst geschickt [2] die Mazdahanbeter auf einem Vorsprung des Gebirgs ihm den oKopf schinden,[3] soweit das Haar geht,[4] den allergefräßigsten unter den aasfressenden Geschöpfen des heiligen Geists soll man den Leichnam überantworten,[5] den Geiervögeln, also sprechend: "Jener dort sagt ab allem, (was) übel gedacht [6] und übel gesagt und übel getan (ist)'.

2. 1322.
3. 1113.
4. 904; eig.: "in der Breite der (behaarlen) Haut".
5. 265.
6. 1106.

21. Und wenn er andre Übeltaten begangen hat, (so) ist die Strafe dafür beglichen;[7] wenn er aber andre Übeltaten nicht begangen hat, (so gilt) der (Schuld)­begleich dieses Mannes [8] für immer und ewig." —

7. 151.
8. 829.

22. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wer befriedigt drittens mit größter Zllfriedenstellung die Erde hier?" Da sagte Ahura Mazdah: "Wahrlich, wo man am meisten dem bösen Geist gehörige Höhlen durch Graben abtr&aum;gt." —

23. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wer befriedigt viertens mit größter Zufriedenstellung die Erde hier?" Da sagte Ahura Mazdah: "Wahrlich, wo man am meisten, o Spitama Zarathushtra, durch Aussäen anbaut: Getreide und Gräser und Pflanzen mit eßbaren Früchten,[9] indem man zur Wüste hin Wasser schafft,[10] <indem man zum Wasser hin Wüste schafft>.

9. 1414.
10. 123.

24. Denn nicht (ist) diese Erde froh, die lange ungepflügt dalag,[1] die vom Pflüger zu pflügen (ist),[2] Gutes darum heischend beim Bewohner;[3] ebenso(wenig) die schöngewachsene Frau, die lange kinderlos ist,[4] Gutes darum heischend vom Mann.[5]

1. 1707; eig.: "eine lange".
2. 458.
3. 94.
4. 86; s. Zusatz zu No. 1.
5. 94.

25. Wer diese Erde bearbeitet, o Spitama Zarathushtra, mit dem linken Arm und dem rechten, mit dem rechten Arm und dem linken:[6] (der) schafft ihr Gewinn, man könnte wirklich meinen, wie ein lieber Mann seinem lieben Weib,[7] anf dem gepolsterten Lager ruhend,[8] einen Sohn oder (andern) Gewinn verschafft.[7]

6. 955.
7. 48.
8. 1571.

26. Wenn einer diese Erde bearbeitet, o Spitama Zarathushtra mit dem linken Arm und dem rechten, mit dem rechten Arm und dem linken, so sprach diese Erde: "O Mann, der du mich bearbeitest mit dem linken Arm und dem rechten, mit dem rechten Arm und dem linken,

27. fürwahr, ich will künftig zu den Ländern hindurchdringen, fürwahr, ich will künftig immer (hier) hervorbringen:[9] alle(rhand) Lebensmittel sollen sie einheimsen,[10] abgesehen von der Voll­ernte des Getreides.[11]'

9. 959.
10. 1868.
11. 1810.

28. Wenn einer diese Erde nicht bearbeitet, o Spitama Zarathushtra, mit dem linken Arm und dem rechten, mit dem rechten Arm und dem linken, so sprach diese Erde: "O Mann, der du mich nicht bearbeitest mit dem linken Arm und dem rechten, mit dem rechten Arm und dem linken,

29. fürwahr, du sollst künftig stehen, an eines andern Tür dich lehnend,[12] und unter den(en, die) um Lebensmittel betteln;[13] fürwahr, es werden an dir vorbei die vom Mund triefenden Speisen ge­tragen (werden);[14] die werden zu denen [15] getragen,[16] bei denen (schon) überfluß an guten (Dingen ist).[17]'" — —

12. 766.
13. 1868.
14. 357 f.
15. Im Text Dual, aus Y. 32.15 übernommen.
16. 10.
17. 1018.

30. "O Schöpfer der stofflichen Welt, ashaehrwürdiger! Was ist der Kern der mazdayasnischen Religion?"[18] Da sagte Ahura Mazdah: "Wenn man tüchtig Getreide baut,[19] o Spitama Zarathushtra!

18. 1532.
19. 1228.

31. Wer Getreide durch Aussähen anbaut: der baut das Asha an,[20] der führt die mazdayasnische Religion vorwärts, der bringt diese mazdayasnische Religion zum Gedeihen — hundert (neue) Wohn stätten, tausend (neue) Aufenthaltsorte, zehntausend Yenghe.­hâtam(-Gebete) [1] (sinds, die er schafft).[2]

20. 449.
1. 1273; pai ti ausgelassen.
2. 837.

32. Wenn das Getreide [zum Ausdreschen] zurechtgelegt wird, dann fangen die Daeva' s (vor Angst) zu schwitzen an;[3] wenn die Mühle.[4] [zum Mahlen des Getreides] zurechtgelegt wird,[5] dann verlieren die Daeva's die Fassung;[6] wenn das Mehl [zum Teiganmachen] zurechtgelegt wird, dann oheulen die Daeva's;[7] wenn der Teig [zum Backen] zurechtgelegt wird,[8] dann farzen die Daeva's (vor Angst).[9] Hier soll dauernd im Haus von diesem Mehlteig vorhanden sein,[10] um auf die Daeva's einzuschlagen;[11] im oMaul soll es (ihnen) durch ihn gar heiß werden:[12] man sieht sie sich zur Flucht wenden.[13] Damit das Getreide reichlich wachse, darum soll man denn den Mãthra aufsagen.[14]

3. 1860.
4. ?
5. 1583.
6. 624.
7. 908.
8. 525.
9. 869.
10. 525.
11. 84.
12. 631 f.
13. 1559; eig.: "sie werden fliehend gesehen".
14. 1265; der zweite Teil des Satzes ist in NA. zum nächsten § gezogen.

33. Keiner von denen, (die) nicht essen, ist tüchtig: die kräftigen Werke des Asha zu verrichten, noch den kräftigen Landbau zu treiben, noch in den kräftigen Besitz von Söhnen zu gelangen: [15] Durch Essen lebt die ganze stoffliche Welt, durch Nichtessen ostirbt sie.[16]" —

15. 244f.
16. 1142.

34. "O Schöpfer der stofflichen Welt, ashaehrwürdiger! Wer befriedigt fünftens mit größter Zufrieden stellung die Erde hier?" Da sagte Ahura Mazdah: "Wahrlich, wo(fern) man auf der Erde hier, o Spitama Zarathushtra, dem ashagläubigen Mann für (seine) Arbeit nach Recht zahlt.[17]

17. 1426.

35. Wahrlich, wo(fern) man (aber) auf der Erde hier, o Spitama Zarathushtra, dem ashagläubigen Mann für (seine) Arbeit nicht nach Recht (und) Pflicht zahlt: den soll man von der heiligen Erde weg hin zur Finsternis werfen, zur Verwesung, zum (Ort des) übelsten Dasein(s) und auf lauter spitzes Reisig."[18] —

18. 1068.

36. "O Schöpfer der stofflichen Welt, ashaehrwürdiger! Wenn man hier in die Erde eingräbt tote Hunde und tote Menschen, ein halbes Jahr lang, ohne (sie wieder) auszugraben,[19] was ist die Strafe dafür?"[1] Da sagte Ahura Mazdah: "Man bestimme 500 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 500 mit dem Zucht­riemen." —

19. 130.
1. 585.

37. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wenn man hier in die Erde eingräbt tote Hunde und tote Menschen, ein Jahr lang, ohne (sie wieder) auszugraben,[2] was ist die Strafe dafür?" Da sagte Ahura Mazdah: "Man bestimme 1000 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 1000 mit dem Zucht­riemen." —

2. 130.

38. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wenn man hier in die Erde eingräbt tote Hunde und tote Menschen, zwei Jahr lang, ohne (sie wieder) auszugraben, wie kann man das durch (Vermögens)strafe, wie durch (Leibes)strafe sühnen, wie kann man sich davon entsündigen?"[3]

3. 585; wörtl.: "was ist dafür die (V.) ... (L.)strafe ... Entsündigung?"

39. Da sagte Ahura Mazdah: "Es gibt dafür keinesfalls eine (Sühne durch Vermögens)strafe, es gibt dafür keinesfalls eine (Sühne durch Leibes)strafe, es gibt dafür überhaupt keine Sühne:[4] (weil) die Tat (auch durch Leibes­strafen) unsühnbar ist für immer und ewig." —

4. 1043.

40.[5] "Unter welchen Bedingungen (kann es doch geschehen)?"[6] — "Sofern er sich der mazdayasnischen Religion angelobt hat oder (darin) unterrichtet wird:[7] aber wenn er sich der mazdayasnischen Religion (noch) nicht angelobt hat und nicht (darin) unterrichtet wird,[8] (dann) tilgt sie auch diese (Sünden) bei denen,[9] (die) sich der mazda­yasnischen Religion (nun) angeloben, (sofern) sie alsdann ungebührliche Handlungen nicht (mehr) begehen.

5. Nachträglicher Zusatz bis Ende des Kapitels.
6. 475.
7. 1641.
8. 117.
9. 591.

41. Denn es tilgt, o Spitama Zarathushtra, die mazdayasnische Religion von dem sich (ihr) angelobenden Mann die Fessel; sie tilgt ... [10], sie tilgt die Tötung eines Ashagläubigen; sie tilgt das Vergraben von Leichen, sie tilgt (auch) die unsühnbare Untat; sie tilgt (auch) eine Schuld, (die) schwere Sühne erheischt;[11] sie tilgt alle die Untaten, die überhaupt begangen werden.

10. draosa- "Bez. einer sündigen Handlung". 11. 889.

42. Man könnte wirklich meinen, o Spitama Zarathushtra, die mazda­yasnische Religion fege alles weg, (was) ein ashagläubiger Manu übles gedacht,[12] übles gesagt, übles getan hat, wie ein stark gehender Wind von Westen her [1] den Luftraum ringsum [von Dünsten] freifegt.[2] <Gut (ist) hier, o Zarathushtra, die gutvollzogene Handlung, (die) zu vollziehen (ist); die gute mazdayasnische Religion setzt den Mündigen die Strafe fest>." —

­Asha ist das beste Gut ... [3]

12. 1152.
1. 703.
2. 797.
3. =Y.27.14.

4.

1. Wer einem darleihen den Mann das Darlehen nicht wiedergibt, wird zu einem Dieb des Darlehens, zu einem Räuber an dem Darlehensgeber:[4] (als ob) er, seis am Tage, seis in der Nacht, die Habe des (fremden) Hauses für seinen (Bedarf) wegnähme.[5] —

4. 1070. 5. 34 f.

2. "O Schöpfer der stofflichen Welt, ashaehrwürdiger! Wie vielfach sind deine — des Ahura Mazdah — Verträge?"[6]

Da sagte Ahura Mazdah: "Sechs(fach), o ashagläubiger Zarathushtra: die erste (Art des Vertrags wird) durch das (bloße) Wort geschlossen,[7] die zweite (wird) durch Handschlag geschlossen,[8] die dritte (wird) durch Verpfändung eines Schafs geschlossen,[9] die vierte (wird) durch Verpfändung eines Rinds geschlossen,[10] die fünfte (wird) durch Verpfändung eines Manns geschlossen,[11] die sechste (wird) durch Verpfändung eines Land(stück)s geschlossen.[12] <Welch (letzte Art des Vertrags dient) zum guten Wachstum für das Land des gedeihenden wachsenden weisen nützenden>.

5. 34 f.
6. 577, 15.
7. 1342.
8. 1686.
9. 880.
10. 1591.
11. 1455.
12. 682.

3. Das (bloße) Wort schließt den ersten Vertrag ab; der durch Handschlag geschlossene hebt (ihn) dann auf: der durch Handschlag geschlossene setzt (ihn) dann (verstärkend) zwischen den beiden Verträglern fort.[13] Der durch Verpfändung eines Schafs geschlossene hebt (diesen) dann auf: der durch Verpfändung eines Schafs geschlossene setzt (diesen) dann (verstärkend) zwischen den beiden Verträglern fort.

13. 1536; "der dem Rang nach höhere Vertrag ändert die Abmachungen des früheren, zugleich aber dessen Fortsetzung bildend".

4. Der durch Verpfändung eines Rinds geschlossene (Vertrag) hebt (letzten) dann auf: der durch Verpfändung eines Rinds geschlossene setzt (ihn) dann (ver­stärkend) zwischen den beiden Verträglern fort. Der durch Verpfändung eines Manns geschlossene hebt (den) dann auf: der durch Verpfändung eines Manns geschlossene setzt (den) dann (ver­stärkend) zwischen den beiden Verträglern fort. Der durch Verpfändung eines Land(stück)s geschlossene hebt (ihn) dann auf: der durch Verpfändung eines Land(stück)s geschlossene setzt (ihn) dann (verstärkend) zwischen den beiden Verträglern fort." —

5. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! In welchem Maß macht solch Vertrag — der durch das (bloße) Wort geschlossene — sündig, (wenn er) verletzt (wird)?" Da sagte Ahura Mazdah: "Mit dreimalhundert mitbüßenden Männern aus der nächsten Verwandt­schaft (hat) er (es) wieder gut zu machen."[1] —

1. 1757.

6. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! In welchem Maß macht solch Vertrag — der durch Handschlag geschlos­sene — sündig, (wenn er) verletzt (wird)?" Da sagte Ahura Mazdah: "Mit sechshundert mitbüßenden Männern aus der nächsten Verwandtschaft (hat) er (es) wieder gut zu machen." —

7. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! In welchem Maß macht solch Vertrag — der durch Verpfändung eines Schafs geschlossene — sündig, (wenn er) verletzt (wird)?" Da sagte Ahura Mazdah: "Mit siebenhundert mitbüßenden Männern aus der nächsten Verwandt­schaft (hat) er (es) wieder gut zu machen." —

8. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! In welchem Maß macht solch Vertrag — der durch Verpfändung eines Rinds geschlossene — sündig, (wenn er) verletzt (wird)?" Da sagte Ahura Mazdah: "Mit achthundert mitbüßenden Männern aus der nächsten Verwandtschaft (hat) er (es) wieder gut zu machen." —

9. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! In welchem Maß macbt solch Vertrag — der durch Verpfändung eines Manns geschlossene — sündig, (wenn er) verletzt (wird)?" Da sagte Ahura Mazdah: "Mit neunhundert mitbüßenden Männern aus der nächsten Verwandtschaft (hat) er (es) wieder gut zu machen." —

10. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! In welchem Maß macht solch Vertrag — der durch Verpfändung eines Land(stück)s geschlossene — sündig, (wenn er) verletzt (wird)?" Da sagte Ahura Mazdah: "Mit tausend mitbüßenden Männern aus der nächsten Verwandtschaft (hat) er (es) wieder gut zu machen!)." —

11. "O :Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wenn einer den — durch das (bloße) Wort geschlossenen — Vertrag verletzt, was ist die Strafe dafür?"[1] Da sagte Ahura Mazdah: "Man bestimme 300 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 300 mit dem Zucht­riemen." —

1. 585.

12. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wenn einer den — durch Handschlag geschlossenen — Vertrag verletzt, was ist die Strafe dafür?" Da sagte Ahura Mazdah: "Man bestimme 600 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 600 mit dem Zucht­riemen." —

13. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wenn einer den — durch Verpfändung eines Schafs geschlossenen — Vertrag verletzt, was ist die Strafe dafür?" Da sagte Ahura Mazdah: "Man bestimme 700 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 700 mit dem Zucht­riemen." —

14. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wenn einer den — durch Verpfändung eines Rinds geschlossenen — Vertrag verletzt, was ist die Strafe dafür?" Da sagte Ahura Mazdah: "Man bestimme 800 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 800 mit dem Zucht­riemen." —

15. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wenn einer den — durch Verpfändung eines Manns geschlossenen — Vertrag verletzt, was ist die Strafe dafür?" Da sagte Ahura Mazdah: "Man bestimme 900 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 900 mit dem Zucht­riemen." —

16. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wenn einer den — durch Verpfändung eines Land(stück)s geschlossenen — Vertrag verletzt, was ist die Strafe dafür?" Da sagte Ahura Mazdah: "Man bestimme 1000 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 1000 mit dem Zucht­riemen."

17. Wenn einer sich zu einem Hieb gegen Jemand erhebt, (so begeht) er damit eine Bedrohung (Agerepta);[1] wenn er (auf ihn) losgeht, (so begeht) er damit einen Angriff (Avaoirishta);[2] wenn er ihn mit der Absicht der Mißhandlung trifft, (so begeht) er damit eine Verletzung (Aredush);[3] (bei) der fünften (Begehung) der Aredush(Sünde) [4] verwirkt man den Leib.[5] —

1. 310.
2. 168.
3. 194.
4. 909.
5. 850.

18. "O Schöpfer der stofflichen Welt, ashaehrwürdiger! Wer gegen Jemand eine Bedrohung verübt,[6] was ist die Strafe dafür?"[7] Da sprach Ahura Mazdah: "5 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 5 mit dem Zuchtriemen; beim zweiten Mal 10 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 10 mit dem Zucht­riemen; beim dritten Mal 15 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 15 mit dem Zuchtriemen;

6. 527.
7. 585.

19. beim vierten Mal bestimme man 30 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 30 mit dem Zuchtriemen; beim fünften Mal bestimme man 50 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 50 mit dem Zuchtriemen; beim sechsten Mal bestimme man 70 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 70 mit dem Zuchtriemen; beim siebenten Mal bestimme man 90 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 90 mit dem Zuchtriemen." —

20. "(Wenn einer) zum achten Mal solche Taten begeht, ohne (daß) die frühere wieder gut gemacht (ist),[8] was ist die Strafe dafür?" Da sagte Ahura Mazdah: "Dafür bestimme man ihm, (des) Leib verwirkt ist, 200 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 200 mit dem Zuchtriemen."[9] —

8. 130.
9. 224.

21. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wenn er (es) nicht wieder gut machen sollte,[10] wer gegen Jemand eine Bedrohung verübt, was ist die Strafe dafür?" Da sagte Ahura Mazdah: "Dafür bestimme man ihm, (des) Leib verwirkt ist, 200 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 200 mit dem Zuchtriemen." —

10. 1377.

22. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wer auf Jemanden einen Angriff macht,[11] was ist die Strafe dafür?"[1] Da sagte Ahura Mazdah: "10 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 10 mit dem Zuchtriemen; beim zweiten Mal 15 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 15 mit dem Zuchtriemen;

11. 1534.
1. 585.

23. beim dritten Mal bestimme man 30 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 30 mit dem Zuchtriemen; beim vierten Mal bestimme man 50 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 50 mit dem Zuchtriemen; beim fünften Mal bestimme man 70 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 70 mit dem Zuchtriemen; beim sechsten Mal bestimme man 90 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 90 mit dem Zuchtriemen." —

24. "(Wenn einer) zum siebenten Mal solche Taten begeht, ohne (daß) die frühere wieder gut gemacht (ist),[2] was ist die Strafe dafür?" Da sagte Ahura Mazdah: "Dafür bestimme man ihm, (des) Leib verwirkt ist, 200 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 200 mit dem Zuchtriemen."[3] —

2. 130.
3. 224.

25. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wenn er (es) nicht wieder gut machen sollte,[4] wer auf Jemanden einen Angriff macht,[5] was ist die Strafe dafür?" Da sagte Ahura Mazdah: "Dafür bestimme man ihm, (des) Leib verwirkt ist, 200 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 200 mit dem Zuchtriemen." —

4. 1377.
5. 1534.

26. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! "Ver Jemandem einen Verletzullgshieb schlägt,[6] was ist die Strafe dafür?" Da sagte Ahura Mazdah: "15 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 15 mit dem Zuchtriemen;

6. 194.

27. beim zweiten Mal bestimme man 30 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 30 mit dem Zuchtriemen; beim dritten Mal bestimme man 50 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 50 mit dem Zuchtriemen; beim vierten Mal bestimme man 70 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 70 mit dem Zuchtriemen; beim fünften Mal bestimme man 90 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 90 mit dem Zuchtriemen." —

28. "(Wenn einer) zum sechsten nIal solche Taten [7] ........ (200) mit dem Zuchtriemen."

7. =V4.20.

29. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wenn er (es) nicht wieder gut machen sollte,[1] wer Jemandem einen Verletzungs hie b schlägt,[2] was ist die Strafe dafür?"[3] Da sagte Ahura Mazdah: "(Dafür bestimme man)[4] ........ (200) mit dem Zuchtriemen." —

1. 1377.
2. 194.
3. 585.
4. =V4.21.

30. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wer Jemandem eine unblutige Schwäre (Xvara) schlägt, was ist die Strafe dafür?" Da sagte Ahura Mazdah:

31. "Man bestimme 30 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 30 mit dem Zuchtriemen; beim zweiten Mal bestimme man 50 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 50 mit dem Zuchtriemen; beim dritten Mal bestimme man 70 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 70 mit dem Zuchtriemen; beim vierten Mal bestimme man 90 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 90 mit dem Zuchtriemen." —

32. "(Wimn einer) zum fünften Mal solche Taten (begeht)[5] ............ (200) mit dem Zuchtriemen." —

5. =V.4.20.

33. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wenn er (es) nicht wieder gut machen sollte, wer Jemandem eine unblutige Schwäre schlägt, was ist die Strafe dafür?" Da sagte Ahura Mazdah: "(Dafür bestimme man) ....... (200) mit dem Zuchtriemen."

34. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wer Jemandem eine Schwäre mit Blutverlust schlägt, was ist die Strafe dafür?" Da sagte Ahura Mazdah: "Man bestimme 50 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 50 mit dem Zuchtriemen; beim zweiten Mal bestimme man 70 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 70 mit dem Zuchtriemen ; beim dritten Mal bestimme man 90 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 90 mit dem Zuchtriemen." —

35. "(Wenn einer) zum vierten Mal solche Taten (begeht).............. (200) mit dem Zuchtriemen." —

36. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wenn er (es) nicht wieder gut machen solltel), wer Jemandem eine Schwäre mit Blutverlust schlägt, was ist die Strafe dafür?" Da sagte Ahura Mazdah: "(Dafür bestimme man) ....... (200) mit dem Zuchtriemen." 37. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wer Jemandem eine Schwäre mit Knochenbruch schlägt, was ist die Strafe dafür?"[1] Da sagte Ahura Mazdah: "Man bestimme 70 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 70 mit dem Zuchtriemen; beim zweiten Mal bestimme man 90 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 90 mit dem Zuchtriemen." —

1. 585.

38. "(Wenn einer) zum dritten Mal solche Taten (begeht)[2] .......... (200) mit dem Zuchtriemen." —

2. =V4.20.

39. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wenn er (es) nicht wieder gut machen sollte,[3] wer Jemandem eine Schwäre mit Knochenbruch schlägt, was ist die Strafe dafür?" Da sagte Ahura Mazdah: "(Dafür bestimme man)[4] ....... (200) mit dem Zuchtriemen." —

3. 1377.
4. =V4.21.

40. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wer Jemandem einen Hieb (Snatha) mit Todeserfolg [5] schlägt, was ist die Strafe dafür?" Da sagte Ahura Mazdah: "Man bestimme 90 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 90 mit dem Zucht­riemen." —

5. Eig. "das Wahrnehmungs-vermögen wegnehmend".

41. "(Wenn einer) zum zweiten Mal solche Taten (begeht) ............. (200) mit dem Zuchtriemen." —

42. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wenn er (es) nicht wieder gut machen sollte, wer Jemandem einen Hieb mit Todeserfolg schlägt, was ist die Strafe dafür?" Da sagte Ahura Mazdah: "(Dafür bestimme man) ....... (200) mit dem Zuchtriemen.

43. Alsdann sind deren Taten ausgeglichen [6] gemäß dem Weg des Asha, gemäß dem heiligen Wort des Asha, gemäß der Vorschrift des Asha." —

6. 1804.

44.[7] Und wenn Männer des gleichen Glaubens herkommen,[8] Brüder oder Freunde, Geld heischend oder eine Frau heischend oder Belehrung heischend: wenn sie Geld heischend kommen, soll man Geld hier (für sie) zusam­menbringen;[9] wenn sie eine Frau heischend kommen, (so) möge man (ihnen) eine Frau zur Ehe geben;[10]

7. Von hier bis § 49 fragmentarisch.
8. 1804.
9. 1705.
10. 1343.

45. wenn sie Belehrung heischend kommen, soll man (ihnen) das heilige Wort vorsagen [1] die erste Hälfte des Tags und die zweite, die erste Hälfte der Nacht und die zweite:[2] um die Weisheit des zu mehren, (der) am Asa festhält;[3] und in ehrfürchtiger Gerechtigkeit soll er dauernd sich bemühen, (seine) Weisheit zu mehren;[4] (nur) um Mittag und um Mitternacht [5] soll er sich zum Schlaf hinlegen, (jeden) Tag (und jede) Nacht:[6] bis daß sie die Sprüche auswendig gelernt haben werden, die zuvor die Lehrer auswendig gelernt haben.[7]

1. 537.
2. 1036.
3. 384.
4. 1231.
5. Eig.: "in der Mitte der Tage und Nächte".
6. 1863.
7. 773.

46. Mit heißen Wassern stellen sie (das Gottesgericht) an den Männern an [8] o Zarathushtra: man soll das Entleihen nicht ableugnen [9] weder (das) eines (wirklich) vorhandenen Fleisch(stück)s noch (das) eines Kleids.

8. 446.
9. 58; wörtl. "man soll das Nichlgeben (näml. seitens des Verleihenden) ... nicht behaupten".

47. Und also sage ich: "Dir dem beweibten spreche ich den Vorrang zu, o Spitama Zarathushtra, vor dem, daß einer unverheiratet altern sollte;[10] dem (der) ein Hauswesen hat (spreche ich einen höhern Wert zu) als dem, (der) kein Hauswesen hat;[11] dem mit Kindern (einen höhern) als dem kinderlosen;[12] dem vermöglichen (einen höhern) als dem armen.[13]

10. 1111.
11. 348.
12. 86.
13. 239.

48. Und der von den beiden Männern hat den guten Sinn besser erlaßt,[14] der den Bauch mit Fleisch füllt,[15] als der, der nicht desgleichen (tut).[16] — Der (eine Vertrag) wird auf Treu und Glauben geschlossen,[17] der (andere) unter Verpfändung eines Asperena,[18] der unter Verpfändung eines Schafs, der unter Verpfändung eines Rinds, der unter Verpfändung eines Manns. —

14. 607.
15. 850.
16. 366.
17. Eig.: "beredet".
18. 1143.

49. Die Männer ja kommen (heil) heim:[19] (auch wenn ihnen) Astö.vlbätav zu Leibe geht, auch wenn (ihnen) der gutangezogene Pfeil zu Leibe geht, auch wenn (ihm) der Wintersturm zu Leibe geht (und) er hat (nur) wenig Gewand an,[20] auch wenn er dem sterblichen druggläubigen Machthaber, (ihn) auf den oKopf schlagend, zu Leibe geht, auch wenn er dem dem Ashaglauben feindlichen Irrlehrer, (der) im Ver­borgenen sein Wesen treibt, zu Leibe geht. —

19. 151.
20. 440.

50. (Wenn) die erste dieser Taten begangen (wird), nicht die zweite,[1] wenn sie dort die Schuld an dieser Tat (bei Jemand) feststellen,[2] wenn sie in diesem, dem stofflichen Dasein (die Schuld feststellen): (so) soll man (ihm) mit eisernen Messern bis auf die Knochen des vergänglichen Leibes schneiden,[3] oder (noch) größeres als dies (soll ihm als Strafe geschehen).[4]

1. 964; d. i. "schon bei erstmaliger Begehung".
2. 1322.
3. 453; eig.: "die Knochen sollen durch Schneiden mit Messern getroffen werden".
4. 1156.

51. Wenn sie dort die Schuld an dieser Tat (bei Jemand) feststellen, wenn sie in diesem, dem stofflichen Dasein (die Schuld feststellen): (so) soll man mit eisernen Fesseln die Knochen (seines) vergänglichen Leibes zusammenfesseln,[5] oder (noch) größeres als dies (soll ihm als Strafe geschehen).

5. 879.

52. Wenn sie dort die Schuld an dieser Tat (bei Jemand) feststellen, wenn sie in diesem, dem stofflichen Dasein (die Schuld feststellen): (so) soll er in eine hundertmänner(tiefe) Felsspalte zwangsweise gebracht werden [6] <vergänglichen Leibes>,[7] oder (noch) größeres als dies (soll ihm als Strafe geschehen).

6. 1326.
7. Stumpfsinnig wiederholt.

53. Wenn sie dort die Schuld an dieser Tat (bei Jemand) feststellen, wenn sie in diesem, dem stofflichen Dasein (die Schuld feststellen): (so) soll er sich zwangsweise in das äußerste Grenzgebiet begeben.[8]

8. 1153; "weil dort die größte Gefahr ist".

54. Wenn sie dort die Schuld an dieser Tat (bei Jemand) feststellen, wenn sie in diesem, dem stofflichen Dasein (die Schuld feststellen): soll er das schwefelhaltige goldhaltige Wasser, (das) die Schuldermittelung bewirkt, trinken,[9] des Lugs bewußt,[l0] indem er dem Rashnav widerspricht und den Mithra betrügt."[11] —

9. apâithiss!! Die §§ 54 und 55 sind nicht in Ordnung.
10. 768.
11. 91.

55. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Wenn einer das schwefelhaltige goldhaltige Wasser, (das) die Schuldermittelung bewirkt, trinkt, des Lugs bewußt, indem er dem Rashnav widerspricht und den Mithra betrügt, was ist die Strafe dafür?" Da sagte Ahura Mazdah: "Man bestimme 700 Hiebe mit der Pferdepeitsche, 700 mit dem Zuchtriemen." — Asha ist das beste Gut ...[12]

12. =Y.27.14.

5.

1. "Es stirbt da ein Mann [13] in den Tälern der Flüsse; da fliegt ein Vogel auf [13] von den Höhen der Berge zu den Tälern der Flüsse; er frißt den Körper [13] an, den des toten Menschen. Da fliegt der Vogel (wieder) auf [1] von den Tälern der Flüsse zu den Höhen der Berge; er fliegt auf einen Baum mit hartem oder weichem Holz,[2] ihn zu bespeien, ihn zu bekacken, ihn zu bekoten.

13. 631.
1. 631.
2. 535; wörtl. "auf einen Baum der harten und weichen".

2. Da macht sich ein Mann auf von den Tälern der Flüsse zu den Höhen der Berge; er geht zu dem Baum, zu dem dieser Vogel (geflogen war), fürs Feuer will er Brennholz haben:[3] er fällt ihn, er zerlegt ihn (in Blöcke und) zerlegt ihn (weiter in Scheite);[4] er entzündet ihn am Feuer, dem Sohn des Ahura Mazdah: was ist die Strafe dafür?"[5]

3. 28.
4. 645.
5. 585.

3. Da sagte Ahura Mazdah: "Weder der von Hunden verschleppte noch der von Vögeln verschleppte noch der von Wölfen verschleppte noch der vom Wind verschleppte noch der von Fliegen verschleppte Leichenteil macht Jemanden sündig.

4. Und wenn diese Leichenteile — ein von Hunden verschleppter [6] und ein von Vögeln verschleppter und ein von Wölfen verschleppter und ein vom Wind verschleppter und ein von Fliegen verschleppter Leichenteil Jemanden sündig machen würde,[6] würden mir in Kürze bei der gesamten stofflichen Menschheit [7] <darauf ausgehend als Mißächter des heiligen Rechts> [8] die Seelen voll Angst, die Leiber dem Gericht verfallen (sein):[9] bei der Fülle der Leichname, die hier auf dem Erdboden daliegen."[10] —

6. 340.
7. Eig. Subjekt des Satzes.
8. Glosse?; vgl. Y53.9; 34.
9. 533.
10. 1521.

5. "O Schöpfer (der stofflichen Welt,) ashaehrwürdiger! Da läßt einer Wasser über ein Getreidefeld laufen;[11] entlang dem Kanal läuft (es) alsdann, entlang zum zweiten Mal,[12] entlang zum dritten Mal; dann beim vierten Mal schwemmen sie [die Wasser] einen Leichnam an,[13] einen Hund oder einen Fuchs oder einen Wolf: was ist die Strafe dafür?"

11. 1268.
12. 1344.
13. 456.

6. Da sagte Ahura Mazdah: "Weder der von Hunden verschleppte noch der von Vögeln verschleppte noch der von Wölfen verschleppte noch der vom Wind verschleppte noch der von Fliegen verschleppte Leichenteil macht Jemanden sündig.

7. Und wenn diese Leichenteile — ein von Hunden verschleppter und ein von Vögeln verschleppter und ein von Wölfen verschleppter und ein vom Wind verschleppter und ein von Fliegen verschleppter Leichenteil Jemanden sündig machen würde, würden mir in Kürze bei der gesamten stofflichen Menschheit <darauf ausgehend als Mißächter



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